Majolikareich:

 

Linksammlung

LE CHIEN QUI LIT

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I         Spezialisierte Portale, Linksammlungen

II      Vereine + Verbände

III   Museen (und Ausstellungen)

IV   Bibliographien, Bücher, Informationen u. ä

V      Private Websites (auch) mit Majolika-Bezug

VI   Firmen, Einkaufen

VII       Kuriosa, Schulen, Sonstiges

VIII    Foren usw.

 

 

Wenig findet, wer die Stichwortkette "Majolika italienisch Renaissance" in die Suchmaschine eingibt. Und ist merkbar unerfreut, wenn er über irgendeine Partnerseite zu Amazon geleitet wird, nur um dort lesen zu müssen: "Wir haben keine Ergebnisse für majolika+italienisch+renaissance gefunden." Mit "italienische" (wie doch so ein kleiner Buchstabe die Suchmaschine ankurbelt!) wird's schon deutlich besser, aber häufig stößt man nur auf Antiquariatsangebote. Im deutschen Sprachraum hat man's halt nicht so mit der Majolika.

 

Mit "majolique renaissance italienne" hat man schon erheblich bessere Karten: ca. 120 Resultate. Die Franzosen sind eben doch näher dran an der italienischen Kultur; unsere eigene Liebe zu Italien, deren wir uns so häufig rühmen und welche wir für eine besondere Eigenart unseres Volkes halten, ist eher etwas blass und abstrakt.

 

Mehr als zehnmal mehr noch, über 1.300 Ergebnisse, fördert indes die Begriffskombination "italian renaissance maiolica" zu Tage. Das sicher nicht nur, weil Englisch nun einmal die Weltsprache ist. Briten und US-Amerikaner hatten und haben auch ein größeres Interesse an Majolika (auch an Neuware), als wir feldgrauen Farbenfeinde. (Bei der Begriffseingabe aber nicht das "italian" vergessen: mit "renaissance maiolica" handelt man sich knapp 4.000 Ergebnisse ein, und wenn man auch auf die Renaissance verzichtet, ca. 21.000 (bei "Google"*). Da fängt man sich vermutlich viel viktorianische, amerikanische, mexikanische und wohl auch Karlsruher Majolika ein– alles das also, was wir hier nicht haben wollen.

 

* Das Portal "About" liefert für "maiolica" sogar ca. 29.000 Resultate. "Alltheweb" kann es noch besser: ca. 37.000 Links für "maiolica"; fügt man "renaissance" hinzu, schrumpfen die Ergebnisse allerdings gleich auf ca. 2.000 zusammen, und wenn man noch einen Schuss "italian" beigibt, bekommt man nur noch knapp 800 Netzpfade zur Auswahl geliefert. (Man erhält also im ersten Falle weitaus mehr, in den beiden anderen Fällen deutlich weniger Resultate als bei "Google".)

 

Wie auch immer: Übermäßig viele Netzfotos von Renaissance-Majolika findet man jedenfalls nicht. Die Museen verstehen sich leider immer noch als Kunsttempel, zu denen der Suchende gefälligst persönlich hinpilgern möge. Die US-Museen sind großzügiger, die europäischen geizen mit ihren Reizen im Netz. Aber das mag auch eine Geldfrage sein.

 

Hier (wie überhaupt im Netz) bietet sich wohlhabenden Wohltätern die Chance, einmal etwas anderes zu sammeln als alten Plunder für ohnehin überfüllte Museumsdepots. Eine "Internet Content Foundation" zu gründen– das wäre eine Tat! Lexika, Bilder, Sachbücher usw. ins Internet einzustellen, zur werbe-freien Nutzung. Falls es eine derartige Stiftung nicht schon gibt, wird irgend jemand sie eines Tages gründen – in den USA natürlich. Und dann wird es auch hier in Monkeyseemonkeydoland jemand kopieren – aber nicht eher!

 

Nachdem ich allzu viele weniger interessante Links erklickt habe, habe ich irgendwann die Lust am Weitersuchen verloren. Doch würde ich natürlich meinen Besuchern gern weitere Verbindungen, besonders zu Abbildungen, erschließen. Vielleicht gibt es ja noch andere Museen, welche ihre Preziosen nicht im Tiber ihrer Depots versenken (um sie nur für gelegentliche Ausstellungen wieder herauszufischen), sondern die ihre Schätze einstellen, in die digitalen Weltnetze. Auch weitere private Webseiten von Majolika-Amateuren oder von Majolika-Malern – beides im Stil von oder in Anlehnung an die italienische Renaissance-Majolika - würde ich gern verlinken, wenn es denn derartige gibt.

 

Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung solcher nützlicher Netzagenten [hört, hört, ihr Server der Schlapphutfraktion!] führen, sage ich den mitteilsamen Findern im voraus ein herzliches "vergelt's Gott"!

 

 

Die Reihenfolge innerhalb der einzelnen Gruppen ist weitgehend zufällig und sagt nichts über die Wichtigkeit der jeweiligen Webseite aus. Solche, die mir besonders interessant oder wichtig erscheinen, habe ich durch Fettschrift hervorgehoben.

 

I.       Spezialisierte Portale, Linksammlungen                      [é]   [ê]

1.         Eine Suchmaschine (in italienischer Sprache) für Keramik – darunter natürlich auch Majolika - und Porzellan erklicken Sie sich hier è CERAMICA e PORCELLANA antica e moderna. Allerdings beschränkt sich die 'Reichweite' dieser Suchmaschine anscheinend weitgehend auf Italien. Informationen z. B. über die Majolikasammlung des Kunstgewerbemuseums in Hamburg (oder auch "Amburgo") sowie in der (sehr umfangreichen) Bibliographie etwa den Hamburger Katalog von Rasmussen sucht man vergeblich. Das gleiche gilt für das Herzog-Anton-Ulrich Museum in Braunschweig (oder Brunswick).

 

2.         Die AICC ist die "Associazione Italiana Città della Ceramica", also eine Vereinigung der Keramik(produzierenden) Städte Italiens. "Aderiscono 22 Comuni di 13 Regioni", 22 Orte aus 13 Regionen gehören ihr an (Stand 04/2003). Ziel dieser Organisation ist es, die künstlerische Keramik in Italien zu fördern. Links zu den Mitgliedsorten und zu verschiedenen Keramikmuseen in Italien sowie allgemeine Informationen über Keramik machen diese Webseite, die allerdings nur in italienischer Sprache verfügbar ist, zu einer interessanten Anlaufstelle. Gleichzeitig demonstriert die Existenz der Vereinigung, welche Bedeutung die Keramikherstellung (und nicht nur die Terrakotta und die italienischen Fliesen, die wir ja auch hier kennen!) noch heute in Italien hat, und welches Interesse die Italiener diesem Kunsthandwerk entgegenbringen.

Da die "aktiven" Keramikstädte auf dieser Webseite wohl ziemlich vollständig aufgeführt und verlinkt sind, kann ich mir eine derartige Aufstellung ersparen. Bei allem Verständnis dafür, dass die Vereinigung vor allem die Werbung für ihre Mitglieder im Sinn hat, würde sie sich keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn sie bei den Keramikmuseen auch auf andere hinweisen würde, z. B. in Venedig, Rom, Florenz, Padua, Mailand, oder auch das Museum Jatta in Ruvo mit seinen antiken Vasen. Einen vollständigen oder auch nur repräsentativen Überblick über die einschlägigen Keramik-, Antiken-  und Kunstgewerbemuseen gibt die Liste jedenfalls nicht. Schade.

[Streng genommen müsste ich diesen Link ja unter "Vereine und Verbände" führen, aber da die Links zu den Städten, Museen usw. doch eigentlich das Wichtigste an dieser Seite sind, ist sie bei den Portalen und Linksammlungen sicherlich besser aufgehoben.]

 

3.          

 

II.      Vereine und Verbände                                                              [é]   [ê]

1.         Die Società Ceramica Italiana lässt dem Besucher die Wahl zwischen Englisch und Italienisch, doch begegnet, wer sich für die englische Version entscheidet, dort derzeit (Stand 04/2003) nur einem fleißigen Schaufelmännlein, das man in anderem Zusammenhang als Bauarbeiter interpretieren würde, von dem ich aber hier mal unterstelle, dass er Ton ausgräbt. Die englischen Texte sind also sämtlich noch "under construction". Also zur italienischen Version! Wer freilich als Amateur da rumdölmern möchte, kriegt bei den Links gleich 'ne kalte Dusche verpasst: Zum "Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe" kann er sich auf der Seite "Società ed Enti di Ricerca" durchklicken – brrr, so tierisch ernst hatten wir das eigentlich nicht gemeint und gesucht! Die Seite "ASSOCIAZIONI DI CATEGORIA ed ENTI" sieht leider auch nicht besser aus: also nix wie weg hier und ab in die "Editoria". Dort stürzen wir uns hoffnungsvoll auf die "WWW Virtual Library: Ceramics" Doch scheint's, als hätten wir heute sämtliche Pandorabüchsen auf einmal erwischt: "Ceramics may be defined as any inorganic, nonmetallic solids processed or used at high temperatures" lesen wir dort. Kein Wunder, denn This Ceramics Library is maintained by the Fraunhofer Institute IKTS in Dresden, Sachsen. [wobei ausgerechnet der Link zum Institut nicht funktioniert – Stand 04/2003]. Wir lieben zwar Dresden, und, sofern es sich um Fleisch handelt, auch "nonmetallic solids", aber hier machen wir denn doch "klick, Kreuzchen, klick" entnervt die Flatter, zurück zur Italienischen Keramikvereinigung, wo auf den Seiten "Attività" "Eventi" und sogar "Info" das bekannte kleine Männlein freudestrahlend Wiedersehen mit uns feiert. Do leg'st di nieder und steh'st nimmer auf – baiert ein verzweifelter Preuße!

 

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III.    Museen (und Ausstellungen)                                                    [é]   [ê]

Wenn den Museumsleute wirklich nur die Kultur als solche am Herzen läge, würden sie der Menschheit ein "Museo Virtuale Mondiale" einrichten, z. B. auch ein virtuelles Majolika-Museum mit den weltweit schönsten Stücken.

Doch leider hat das Sammeln von Kunst (nicht anders wie sonstiges Sammlertum) auch sehr viel mit dem Besitzinstinkt zu tun. Deshalb sind die Kunst-Fafnire nur dann richtig glücklich, wenn sie einen Tafelaltar in seine einzelnen Tafeln zerlegt auf mehrere Museen verteilt wissen. (Die Kleinen kriegen dann die Predellatäfelchen ab, für die ganz kleinen bleiben vielleicht ein paar Stücke vom Gesprenge übrig.) Und von Zeit zu Zeit führt man das Ganze in einer Ausstellung zusammen, um es dem gaffenden Volke wie ein Heiltum zu präsentieren.

 

1.         In Washington präsentiert die National Gallery of Art mit echt amerikanischer Großzügigkeit (unter anderem) 25 italienische Renaissance-Majoliken. Mit dem Button "full screen image" kann man sich eine große Darstellung der Objekte auf den Bildschirm holen.

 

2.         Los Angeles will da nicht nachstehen. Das J. Paul Getty Museum J. Paul Getty Museum füttert uns Seher nicht nur mit wunderschönen Bildern mit "Zoom in"-Funktion. Hier können wir sogar die Herstellung von Majolika in einem kurzen Videofilm miterleben!

 

2.         Da darf sich natürlich in New York das Metropolitan Museum of Art nicht lumpen lassen und hat seine Schätze ebenfalls vor die Kamera geholt. Auch hier gibt es die Möglichkeit, die Bilder zu vergrößern, die Objekte aus einer anderen Perspektive (z. B. die Rückseite von Tellern) zu betrachten und ausführliche Erklärungen dazu zu lesen.

 

3.         Das Philadelphia Museum of Art in Philadelphia, Pennsylvania, hat ein generöses Geschenk erhalten, und aus diesem Anlass ausführliche Informationen (auch zu Restaurierungsarbeiten an Majolika) und eine Reihe von Bildern der Objekte ins Netz gestellt: die Howard I. und Janet H. Stein Collection soll (zum Zeitpunkt der Schenkung) die "finest private collection of those ceramics in the United States" gewesen sein. Hier finden wir auch der Teller mit der Darstellung eines  Majolikamalers aus dem Victoria and Albert Museum in London abgebildet.

 

 

6.         Reicher bestückt an hervorragenden Majoliken ist vermutlich das Britische Museum. Es präsentiert aber nur eine kleine Auswahl aus seiner Sammlung, diese Auswahl allerdings auch mit vergrößerbaren Bildern und ausführlichen Beschreibungstexten.

 

7.         Das Musee_arts_decoratifs in Paris zeigt hier einige wenige Bilder von italienischen Renaissance-Majoliken.

 

3.         Das Herzog-Anton-Ulrich Museum in Braunschweig bringt, soweit ich sehen kann, auf seinen Netzseiten keine Abbildung aus seinen umfangreichen Majolika-Beständen (vgl. dazu in der Leseliste den Katalog von Johanna Lessmann). Immerhin kann man hier die Öffnungszeiten sehen, sollte sich aber ggf. vorher vergewissern, ob dann tatsächlich auch die Majolika-Abteilung geöffnet ist. Das ist wohl nicht immer der Fall; jedenfalls stand ich vor einigen Jahren dort mal vor geschlossenen Türen. Der Majolika-Bestand ist sicherlich quantitativ der größte aller deutschen Museen, allerdings nicht qualitativ. Eine Menge Stücke hat Friedrich der Große spendiert, und das kam so: als seine Ehefrau Elisabeth Christine eines Tages in einem der zahlreichen Schlösser Hausputz machte, fand sie einen Haufen Majolika-Geschirr. Da die hohen Herrschaften mittlerweile aber von Porzellantellern aßen, wollte sie das Zeug schon in den Eimer werfen, als der Alte Fritz ihr in den Arm fiel und "Elisabeth, Elisabeth, das find' ich aber gar nicht nett! exklamierte. "Für deine Braunschweiger Verwandtschaft ist das doch allemal noch gut genug!" Was murmelt da einer im Hintergrund? "Se non è vero, è ben trovato?" Bene detto, Töpfer-Schorsch, molto bene!

 

4.         In München beschreibt das Bayerische Nationalmuseum seine Majolika-Sammlung so (Stand 04/2003): "Die Sammlung ist zur Zeit aufgrund der Umbauarbeiten im Bayerischen Nationalmuseum nur in Auszügen zu besichtigen. Lediglich die Majoliken sind in den neuen Sälen in ihrem ganzen Reichtum präsentiert. Die Majolika des Hauses zeichnet sich neben schönen Istoriati-Tellern besonders durch eine große Anzahl an Bianchi di Faenza aus, von denen wiederum ein Weinkühler und eine Reihe von Tellern und Schüsseln aus dem 1576 datierten Prunkservice, das für Herzog Albrecht V. von Bayern gearbeitet wurde, hervorzuheben sind." Zeigen tun sie – im Web – außer einer großen Platte in sehr kleiner Abbildung freilich nix. Immerhin: sollte ich mal wieder nach München kommen, werde ich mir die Ausstellung ansehen (wusste bisher gar nicht, dass die auch Majolika hatten; gibt anscheinend keinen Katalog davon: schade).

 

5.         Nie hätte ich geglaubt, dass man in meiner Heimatstadt Bielefeld einmal italienische Renaissance-Majolika-Ausstellung zu sehen bekommen würde. Und doch ist es geschehen, in einer Ausstellung im http://www.museumhuelsmann.de nämlich, in den Jahren 2001 und 2002:. Unter dem Titel "Metamorphosen & Historien" hätte ich dort italienische Majolika der Renaissance aus dem Besitz des Weimarer Herzogshauses sehen können – wenn ich es denn gewusst hätte! (Vorher hatte die Ausstellung im Schlossmuseum in Weimar gastiert.)

 

6.         Leider habe ich auch die Ausstellung "Feuerfarben Teil I: Die Majolikasammlung des Germanischen Nationalmuseums Teil II: Majolika aus Sizilien" vom 7. Dezember 2000 bis 11. März 2001 verpasst. Was davon geblieben ist (im Internet) ist ein kurzer Text im "Ausstellungsarchiv" des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg sowie die Pressemitteilung (pdf-Datei). Besonderer Stolz aus den eigenen Beständen des GNM ist ein großer Teller mit einer Darstellung der Lebensalter des Mannes. Früher besaß das Museum sehr viel mehr Stücke, hat aber in den Zwanziger Jahren einiges verkauft. Im Hinblick auf die spezifische Funktion des Museums, nämlich deutsche Kunst und Kunsthandwerk zu sammeln, ist das sicher verständlich, doch bedauert man heute natürlich den Verlust.

 

7.         Das Kestner-Museum in Hannover scheint ebenfalls Majolika zu besitzen. Einiges (leider erfährt man nicht, wie viel) wird derzeit in der Ausstellung "Renaissancen" gezeigt (Untertitel: Antikenrezeption in der Angewandten Kunst des 15. – 19. Jahrhunderts 03.04. – 20.07.2003).

Wie schön wäre es doch, wenn alle die Kunstgewerbe- usw. –museen der deutschsprachigen Länder mal ihr bestes Majolika-Geschirr aus den Depotschränken holen und in einer großen Ausstellung präsentieren würden: "Die schönsten Stücke der italienischen Majolika aus den Museen deutschsprachiger Länder"! Doch darauf muss man wohl bis zum St.-Nimmerleins-Tag warten; dazu fehlt es vielleicht auch an einer entsprechenden Nachfrage der Öffentlichkeit.

 

8.         Selbstverständlich hat das Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) u. a. auch italienische Renaissance-Majolika gesammelt. Hier hält man einen halben Teller [sorry, der Link zu dem Bild funktionierte nicht] liebevoll vor zudringlichen Zaungästen verborgen; und auch sonst machen die Macher der MAK-Webseite ihren Glauben offenkundig, dass Kunstgenuss mit einer Pirsch durch möglichst unübersichtliche Netzlabyrinthe erkauft werden muss. Kunstsnobs aller Länder: wallet hier zu eurem felix Austria! Zum Glück müsste ich das Alphabet nur wenig plündern, wollte meine Meinung zur Webseiten-Mache des MAK volkssprachlich formulieren (tu ich aber nicht!). Im übrigen öffnet das Museum uns auch das Tor zum Osten: nur mit Mühe gelangte ich von den Webseiten in russischer Sprache (bzw. mit Verweisen in Russisch: http://www.gif.ru/mak/sammlungen/3_scha1.html) zu jenem germanischen Idiom, welches man gemeinhin in etwas abgewandelter Form auch in Wien verwendet. Die erreichen Sie aber (hoffentlich) hier: http://www.mak.at/jetzt/f_jetzt.htm.

 

9.         Das Ashmolean Museum in Oxford rühmt sich, dass "it has made two spectacular additions to its Italian Renaissance maiolica collection", wobei ohnehin schon seine "collection ... already one of the finest in the world" sein soll. Wenn das so ist, wäre es ja 'ne echt soziale Tat, wenn die das eine oder andere ihrer großartigen Sammelschätze mit uns Surfern teilen würden. Tun die aber auch nicht. Shame on them!

 

10.     Die Meister der Renaissance haben so viel Majolika hergestellt, dass - trotz der Exporte in Museen und Privatsammlungen der ganzen Welt - sogar für die Italiener selbst noch etwas übrig geblieben ist. Das "Museo delle Ceramiche di Pesaro" in den Musei Civici di Pesaro spendiert unseren Augen den Anblick einiger hübscher Stücke.

 

11.     Besonders hervorzuheben ist für Italien aber das Museo Internazionale delle Ceramiche in Faenza, das (wie auch viele Keramikbetriebe in der Stadt) an die alte Tradition anknüpft. Wie aber der Name schon erkennen lässt, beschränkt es sich aber keineswegs auf das Sammeln von Majolika-Keramik und auch nicht auf italienische Keramik. Man gibt dort auch eine Fachzeitschrift zur Keramik und zahlreiche wissenschaftliche Publikationen heraus. International gibt sich das Museum auch bei den Sprachen; die Informationen können sogar auf Deutsch abgerufen werden.

 

12.     In Hamburg hat das Museum für Kunst und Gewerbe einige hundert Majolikastücke zusammengetragen. Leider zeigt man dem Surfer davon nur eine Prunkschüssel [sorry, Link funktioniert auch hier nicht], bemalt von Nicolo da Urbino. Das Bild ist jedoch nicht groß genug, um Einzelheiten erkennen zu lassen.

 

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IV.    Bibliographien, Bücher, Informationen u. ä.                                   [é]         [ê]

Die Reihenfolge ist eher zufällig und sagt nichts über die Wichtigkeit der jeweiligen Webseite aus. Besonders interessante oder wichtige Seiten sind durch Beschreibung in Fettschrift hervorgehoben.

1.         In der Wielka Internetowa Enzyklopedia Multimedialna können Sie einiges über Majolika erfahren. Schauen Sie nur, was es dort (zwar leider ohne pics) alles gibt: Porcelit, Kufel, Ceramika architektoniczna, Belweder, Ćmielów, Wedgwooda ceramika, Horodnicka ceramika, Farfury, Cartel, Ceramika, Delft, Islamu sztuka, Mudéjar styl, Uszebti, Baranówka, Palissy Bernard, więcej. Tja, und die Fajans haben die auch nicht vergessen! Sie können kein Polnisch? Ihr Pech! (Muss ja niemand wissen, dass ich's auch nicht verstehe.)

 

2.         Unter dem Oberbegriff "Faience" gibt es auf der Website der Pariser Firma "Ceramique 1900" (deren eigentlich Zielsetzung jedoch der Verkauf von Jugendstilkeramik ist) einen längeren lexikalischen Text (auf französisch) aus der "© 1998 Encyclopedia Universalis France S.A.".

 

3.         Eine sehr gute Übersicht über die Geschichte der Majolika gibt es (in Englisch natürlich – was denn auch sonst?) bei virtualitalia.com, "the resource for enthusiasts of italian culture". Mit Werbung natürlich, aber doch sehr informativ. Insbesondere sind Informations- und kommerzielle Links klar getrennt – eine saubere Sache!

 

4.         Hier kann man eine Encyclopedia aus dem Jahr 1911 konsultieren, laut Beschreibung "The best encyclopedia ever written was published over 90 years ago! And now you can find right here on the web! This 1911 encyclopedia is filled with historical information that is still relevant today. It fills 29 volumes and contains over 44 million words. The articles are written by more than 1500 authors within their various fields of expertise. As a research tool, this 1911 encyclopedia edition is unparalleled-- even today." Da finden der Leser alles, was er schon immer wissen wollte, aber nie zu fragen wagte: über "ceramics", darin auch italienische Majolika (das Stichwort "maiolica" selbst wird nur sehr knapp abgehandelt). Stand natürlich um 1900. Nur die Popup-Werbung dazu, die ist von heute. Muss man halt durch! (Auch durch manche kuriosen Buchstaben, welche der OCR-Scanner falsch verstanden hat.) Am Schluss des Artikels gibt es übrigens ein "Ranking" der Museen hinsichtlich ihrer Majolika-Sammlungen, das im großen und ganzen noch heute Gültigkeit haben dürfte ("The Victoria And Albert Museum in London contains perhaps the most widely representative collection ...").

[En passant bemerkt: Faszinierend ist es, in diesem Lexikon auch auf anderen Gebieten Zeitreisen zu machen. Wenn ich z. B. unbedingt wissen möchte, wie viele Einwohner meine Heimatstadt Bielefeld im Jahr 1905 hatte: hier finde ich die Antwort (ca. 72.000, gegenüber ca. 35.000 im Jahr 1885): Die Webseite der Stadtverwaltung kann's allerdings noch besser: "Die Einwohnerzahl stieg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts deutlich an. 1848 zählte Bielefeld 8.150 Einwohner. 1914 lebten 82.580 Menschen in der Stadt." Ein paar kleinere Eingemeindungen waren zwar auch dabei, aber dennoch: fleißig, fleißig, die alten Bielefelder! Die hatten keinen Knick in der Demographie!]

 

5.         Wer aber doch lieber etwas neuere Informationen hätte, und sogar in der Sprache der Teutonen, kann sich bei Oberstleutnant Robert Morten über die Geschichte der Keramik schlau machen. Schön zu sehen, dass die Tradition von Moltke & Co., auch im militärischen Beruf allgemeine Bildungsinteressen zu pflegen (bei der Webseite von Hr. Morten geht es übrigens nicht primär um Keramik, sondern um Informationen aus und über und Links zu Großbritannien), noch nicht gänzlich ausgestorben ist. (Her Morten betreibt auch ein wunderschönes Kunstportal).

 

6.         Doch, es gibt wahrhaftig auch Deutsche, die sich speziell für Majolika interessieren – aber die wandern dann leider aus. So z. B. ein gewisser Matthias Ostermann, "Ceramist", jetzt (Stand 04/2003) in Montreal lebend. Künstler und Lehrer ist er und hat das Buch "The New Maiolica" geschrieben, dass ich allerdings nicht kenne.

 

7.         Natürlich bietet auch die Encyclopedia Britannica einen ausführlichen und illustrierten Eintrag zur Majolika, doch kostet dort die Recherche inzwischen Geld (im September 2000 konnte man sich das noch gratis ausdrucken – Tempi passati).

 

8.         Die Bibel des Majolika-Forschers (zu denen ich mich natürlich nicht zähle) ist jedoch das zeitgenössische Werk von Cipriano PICCOLPASSO. Dessen Buch "LI TRE LIBRI DELL'ARTE DEL VASAIO", geschrieben 1557, hat ein gewisser Mario Farneti für uns digitalisiert, dem wir dafür unseren Dank aussprechen.

Mir selbst ist freilich der Zugang zu diesem Buch, in Italienisch, und zumal dem Italienisch jener Zeit, verschlossen. Deshalb muss ich mich mit dem begnügen, was Damon Moon an Informationen in dem Internet-Portal "About" über (seine Schreibweise) Picol Passo eingestellt hat. Alternativ können wir seinen Artikel auch bei Ceramics Today nachlesen.

 

9.         Bekannte Majolika-Künstler des 15./16. Jh., freilich nicht Maler, sondern (Keramik-)"Bildhauer", waren die Mitglieder der Familie Della Robbia. Alles, was man darüber zu wissen begehren kann (und wahrscheinlich für die meisten sehr viel mehr, als sie jemals über die Della Robbia erfahren wollten), können Sie bei cronologia.it nachlesen. (Der Netzmeister FRANCO GONZATO hat hier eine umfassenden Chronologie der letzten 2000 Jahre – natürlich auf italienisch – ins Internet eingestellt hat - Mille Grazie! (Übrigens ist jeder sachkundige Leser aufgefordert, an der Weiterentwicklung bzw. ggf. Verbesserung dieser Chronologie mitzuwirken.)

 

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V.     Private Websites (auch) mit Majolika-Bezug                 [é]   [ê]

Die Reihenfolge ist eher zufällig und sagt nichts über die Wichtigkeit der jeweiligen Webseite aus. Besonders interessante oder wichtige Seiten sind durch Beschreibung in Fettschrift hervorgehoben.

1.          [Eine wundervoll gestylte Netzheimat für die italienische Renaissance-Majolika bietet "Anita Mikulic-Kovacevic, History Department, Ph.D. candidate, University of Toronto", den Besuchern ihrer "Majolica Homepage". Ihr Ziel beschreibt sie so: "This site investigates Renaissance Italian maiolica as a material culture study by using methodological models in order to discover the role of maiolica within Renaissance society, culture and ritual. The gender implications, and religious and superstitious iconography of these objects are also considered, as related to the artistic ideals and values of the Renaissance". Das ist schon sehr wissenschaftlich und der Laie, der sich in die verschiedenen und Texte (kommentierten) Bibliographien versenken möchte, muss schon mehr Zeit mitbringen, als ich z. B. derzeit habe. Doch auch wessen Zeit knapp ist (oder wer sich an der Majolika erfreuen möchte, ohne tief schürfende Überlegungen zur materiellen Kultur der italienischen Renaissancegesellschaft anzustellen oder nachzuvollziehen) sollte sich den ästhetischen Genuss dieser liebevoll gemachten Seiten nicht entgehen lassen!]

 

2.         Die Künstlerin Mary Ryan Schirmer hält im fernen Texas die Tradition der italienischen Majolika-Malerei hoch. Teils in Nachahmung der klassischen Muster, teils in freier Adaption verwendet sie gewissermaßen die klassischen Begriffe in einer zeitgemäßen künstlerischen Sprache. Doch bietet sie uns auf ihrer Netzseite nicht nur Bilder ihrer kreativen Arbeit, sondern gewährt uns auch einen Blick in die Vitrinen des Victoria and Albert Museums in London und des Louvre und informiert knapp über die Geschichte der Majolika. Frau Schirmer hat sich sogar die Mühe gemacht, zu Nutz und Frommen interessierter Netzgäste eine "Bibliography by Topics" (ausführlich zur Majolika, daneben u. a. auch über Delfter Keramik, Fayence und Keramik allgemein) zusammen zu stellen. Links (auch zur kommerziellen "Konkurrenz") gibt's ebenfalls gratis. Thank's madam, your're very generous!

 

3.         "Maiolica meridionale" scheint eine private Seite zu sein, jedoch kann ich kein Impressum entdecken (Stand 04/2003). Die Autoren stellen den Zweck ihrer Website so vor:

"Questo sito vuole essere un punto d'incontro, di informazione e di scambio per appassionati, studiosi e collezionisti di maiolica meridionale, quali siamo noi stessi."

Die Seite will also ein Treffpunkt sein für Informationen und Austausch für Liebhaber, Erforscher und Sammler süditalienischer Majolika, "so wie wir selbst es sind". Hauptsächlich geht es um volkstümliche Objekte. Zahlreiche hübsche Abbildungen von bunt bemalten apulischen Krügen des 19. Jh. enthält die Seite "MostreOnline".

 

4.         Es ist zweifellos problematisch, wenn ich die persönliche Webseite eines führenden Keramikforschers in meine Rubrik "Private" einreihe. Doch wollte ich nicht ausschließlich für Gian Carlo Bojani, (langjähriger Direktor des "MIC" in Faenza und seit 2001 "direttore scientifico dei Musei della città di Pesaro") eine eigene Kategorie einrichten – und in meiner Spalte "Kuriositäten usw." wäre er sicherlich noch mehr deplatziert.

 

5.          

 

VI.    Firmen, Anschauen, Einkaufen                                          [é]   [ê]

Die Reihenfolge ist eher zufällig und sagt nichts über die Wichtigkeit der jeweiligen Webseite aus. Besonders interessante oder wichtige Seiten sind durch Beschreibung in Fettschrift hervorgehoben.

Ich will hier keine Verkaufswerbung machen (und kriege auch keine Prozente). Ohnehin wäre es etwas umständlich, von Deutschland aus italienische Majolika bei einer US-Importfirma zu kaufen. Mir geht es darum, meinen Besuchern Majolika zu zeigen, traditionelle, aber auch moderne Muster. Und viele dieser Firmen präsentieren ihre Waren in wunderschönen Bildern. Ein kleiner Ersatz dafür, dass Bildbände über Majolika rar und teuer sind, und die Museen mit Web-Präsenz mit Bildern geizen. "Die sollen zu uns ins Museum kommen", meinen die wohl. Ich halte das zwar für ein etwas primitives, vor-netz-zeitliches Verständnis der Aufgaben eines Museums, und denke auch, dass letztlich das Internet eine Veränderung dieser Mentalität bewirken wird (und vielleicht auch insgesamt im Verständnis und in der Behandlung von geistigem Eigentum), aber so lange das noch nicht eingetreten ist, können wir unseren Farbenhunger hier in den virtuellen Ausstellungsräumen stillen.

 

1.         Wer bei der Vereinigung italienischer Keramikstädte auf die Schaltfläche "Aziende e Artigiani" geht und sich dann weigert, irgend etwas in die Suchfelder einzugeben, sondern statt dessen einfach auf "Ricerca" drückt, wird dafür sogar noch belohnt: mit einer langen Liste italienischer Keramikfabriken und -Kunsthandwerker, von denen manche ihre Produkte mit Bild vorstellen. Soweit die Firmen eine eigene Homepage haben, gibt es von der jeweiligen Firmenseite bei der AICC auch einen Link dorthin.

 

2.         Bei den Stoneworks of Italy handelt es sich um eine US-Amerikanische Importfirma. Auf deren Netzpräsentation kann das bildschirmmüde Auge in herrlich harmonischen Farben von Fliesen und ganzen Tischplatten aus Majolika schwelgen. Ach, hätten wir doch nicht auf das Märchen von "edler Einfalt, stiller Größe" gehört, mit dem uns – und ausgerechnet von Italien her! –Johann Joachim Winckelmann, der Vater der deutschen Farbenfurcht, zu tifosi der Grisaille umerzogen hat! Nein, ich drücke neugierig auf den Knopf "Accessories" und lande ...

 

3.         ... in Caltagirone (Sizilien) im Atelier von "La Bottega Calatina". Wie einen triumphierender Pokerspieler seinen "Royal Flush" knallt die Firma mir ihre herrliche Fliesenkollektion auf den Bildschirm, wenn ich das Blatt "Mattonelle in ceramica" ziehe und dann z B. den Joker "Piastrelle 20 x 20 policromi" – vielfarbige Fliesen 20 x 20 cm. Bei den "Ceramiche artistiche" entdecke ich Umtöpfe in warmen südlichen Farben, Teller, Vasen, prachtvolle Regenschirmständer (ob die jemals als solche benutzt werden?). Hinter dem Begriff und Button "Pietra lavica" (Lavastein – wieso das??) verstecken sich Keramiktischplatten in traumhafter Farbigkeit.

 

4.         Eine Italian Gallery, wiederum eine Website aus dem Land, wo die Majolika-Freunde es besser haben (nämlich ein reiches Angebot; weitaus reicher als bei uns, jedenfalls). Wer nicht schon bei der Eingangsseite aufgibt (da stehen – Stand 04/2003 – einige ziemlich überladene Pötte 'rum), findet pitchers, platters, pots and pasta bowls, tureens and "tuscan urns", und vieles andere mehr. Candlesticks so ungefähr in der Form einer Schutzmantelmadonna sind, auch wenn auf ihnen die Malerei natürlich besser zur Geltung kommt, vielleicht nicht jedermanns Sache, und auch sonst wird nicht alles allen gefallen, aber manches ist durchaus nett anzuschauen. Jedenfalls ist bei der Keramik nicht alles so schlimm wie in der Glasabteilung die "Dolce Vita Blue Perfume Bottle - 11'' h. Pink" – peng!

 

5.         Noch gibt es die Artistica, eine weiteres reich gefülltes Netzkaufhaus, nur in Amerika. Doch bald schon wird die Neue Welt der Alten Welt italienisches Ambiente verkaufen, wenn nämlich "The largest selection of Italian Hand-Painted Ceramics on the web", erst mal im alten Europa available ist, and that's going to be soon*! [Wer die Beule am Kopf nicht scheut, kann dann vielleicht reich werden. 100 Mio. Dollar Schadenersatz wären, wenn einem so'ne kuchentellergroße Platte vom Sideboard aufs Dach fällt, zumindest für meine Schädelkalotte eine geradezu moderate Forderung: das sollten die US-Gerichte eigentlich einsehen. Woher soll unsereiner schließlich wissen, dass 'ne runde Platte runter rollen kann, wenn da nicht mal 'n Warnhinweis draufgemalt ist?] Aber die "Piatti delle Contrade", also die Wappenteller der Stadtviertel von Siena, die lassen wir bestimmt nicht hinfallen. (Can't decide though between Istrice and Tartuca, but luckily can't afford either one of them - that solves this problem.)

Doch haben wir uns nun lange genug bei den Artistica rumgelümmelt – auf, auf, keep on googling, man!

*Nachtrag vom 10.01.04: Das "soon" dauert nun leider schon mindestens ein dreiviertel Jahr.

 

6.         Nicht übermäßig reichhaltig, aber dafür auch ohne übermäßige Geschmacksverirrungen, ist die Kollektion von Deruta Imports. Take a look, and enjoy!

 

7.         In San Francisco bemühen sich "Biordi Art Imports", Majolika (und anderes Kunstgewerbe aus Italien) nicht nur zu verkaufen, sondern auch darüber zu informieren. Die (sehr vernünftige) Frage "Ceramics and Maiolica: what is the difference between the two?" leitet eine nicht lange, aber durchaus umfassende Übersicht über die Geschichte der Majolika ein. Die Stilentwicklung im 16. Jh., also zur Blütezeit der italienischen Majolika, kommt dabei vielleicht etwas zu knapp weg; und die zeitliche Angabe "towards the end of the 16th century the Istoriato style became the highest artistic expression of Italian Renaissance Maiolica" liegt auch um eine Reihe von Jahrzehnten neben der Realität – doch bevor ich mich über die "Amis" mokiere, gedenke ich lieber einer Werbeausstellung von Gipsstatuen in einem berühmten deutschen Blumenpark, wo die Statue einer Paolina als Werk des berühmten "Barockbildhauers" Canova angepriesen wurde (was inzwischen, wenn die Statuen noch da stehen, korrigiert worden sein dürfte). Jedenfalls bietet der Text eine gute Übersicht, etwa in der Art einer Enzyklopädie, und auch die Darbietung der Waren auf dieser Webseite wirkt recht geschmackvoll.

 

8.         Uff oder auch whow! Habe ich doch tatsächlich (wenn auch nur zufällig) eine deutsche Importfirma für italienische Majolika entdeckt: http://www.ceramiche.de. Selbst wenn die eine oder andere Funktion gewöhnungsbedürftig sein mag, ist die Präsentation insgesamt ansprechend. Auch gibt es Texte zur Geschichte der Majolika und zum Herstellungsprozess, und wer ein Stück kaufen möchte, kann das hier tun. Eine Reihe farbenfroher Gegenstände (Schüsseln z. B.) sind (leider nur in relativ kleinen Abbildungen) zu sehen. Was mich besonders freut ist der Umstand, dass diese Firma in den Neuen Bundesländern (Leipzig) beheimatet ist. Schon in früheren Zeiten war Leipzig ein Handelszentrum für italienische Luxusgüter (damals wohl hauptsächlich Seide).

Text geändert: 10.01.04

 

9.         Bel ambiente hört sich gut an, sitzt im schönen Freiburg und will uns hübsche Dinge, darunter auch italienische Majolika verkaufen. Von letzterer gibt es dort allerdings nicht viel; insbesondere sehen wir nur wenige bunte und in traditioneller Technik bemalte Objekte (einige Tischlampenfüße, Vasen und insbesondere Fliesen). Aber vielleicht macht es das Gesetz von Nachfrage und Angebot in Deutschland schwer, des Südens ganze farbenfrohe Fülle in seinen Keramikprodukten dem deutschen Geschmack zu vermitteln? Die stille Größe von Winckelmanns "edler Einfalt" weißt uns wohl heute noch die Köpfe.

Text geändert 10.01.04

 

10.      

 

VII.  Kuriosa, Schulen, Sonstiges                              [é]   [ê]

Die Reihenfolge ist eher zufällig und sagt nichts über die Wichtigkeit der jeweiligen Webseite aus. Besonders interessante oder wichtige Seiten sind durch Beschreibung in Fettschrift hervorgehoben.

 

2.         Wer der italienischen Majolika mal vorübergehend untreu werden möchte, möge auf diesem Schleichweg gen Ostland reiten (mehr wird mehr hier nicht verraten: schließlich sind wir ja auf einem Seitensprung!). (Wie die Majolika in diese Gegenden kam, können Sie– auf französisch – nachlesen bei Slovakradio.) (Leider bin ich selbst noch nicht dazu gekommen, die Seite zu lesen: muss schließlich Links für Sie raussuchen, hab folglich keine Zeit, irgendwas genauer anzusehen. Hat aber anscheinend was mit Anabaptisten zu tun – na ja, die brauchten vielleicht hübsche Wasserkrüge für ihren Ritus?)

 

2.          Früher oder später trifft man, wenn man sich mit Majolika beschäftigt, auf die "Azulejos" genannten Fliesen, die in Portugal anscheinend (nach Büchern zu urteilen, ich war noch nicht dort) eine Reihe von Gebäuden (innen und außen) und Höfen schmücken. Bilder aus ihrem Angebot, teils im alten Stil, aber auch moderne Muster, präsentiert die Firma Viúva Lamego. Informationen auf Französisch hat Sabine Larger verfasst.

 

3.         Man sollte meinen, dass unser Interessengebiet bei einer Majolica International Society besonders gut aufgehoben wäre. Indes sind die (mit nervigen Popups) vor allem auf Mitgliederwerbung aus und haben im übrigen mit Renaissance- oder überhaupt italienischer Majolika nichts am Hut. Da geht es um Produkte aus dem 19./20. Jh., meist aus dem englischen Sprachraum. Zum Glück bietet schon die Eingangsseite eine schnelle Orientierung: man schaut auf die Bilder, und weiß sofort, wo man hineingeraten ist. Sagen wir mal vorsichtig: volkstümlicher Geschmack (das böse KiKiKiKi...-Wort wollen wir freilich nicht verwenden; das verschließen wir tief in irgendeinem Albarello!).

 

4.         "Bei Ankauf Mord" lautet der Titel eines Buches von Brigitte Tietzel, aus der Reihe "Köln-Krimi" des Emons-Verlages. (Dort wird das Buch als vergriffen aufgeführt: das erklärt dann auch, warum es bei ebay immer heiß begehrt ist!) Ich kenne das Buch nicht, aber irgendwie hat es mit einer Majolika-Sammlung zu tun. Eine kurze Inhaltsbeschreibung gibt es hier: http://coelle.de/buecher/koelnkrimi [vgl. auch meine "Majolika-Bibliothek"].

 

5.         Möglich, dass manch eine(r) mehr über den zeitgeschichtlichen Hintergrund der Majolikaproduktion im Renaissance-Italien wissen möchte. Da kommt sie oder er bei der University of Sussex gerade an die Richtigen: Ein "collaborative research project" mehrerer Universitäten zum Thema "The Material Renaissance, Costs and Consumption in Italy, 1300-1650" wird dort gewebhostet (weiß nicht, wie man das sonst auf Deutsch kurz formulieren könnte; vielleicht "netzbegästet" oder "e-hospitalisiert"?)., und schon der Anblick der Bibliographie erfüllt uns mit Ehrfurcht. Das wär' Lesestoff bis zum Lebensende – und drüber hinaus, um die Wartezeit im Purgatorio kurzweiliger zu gestalten. (Nee, nee, den Dante lese ich dort bestimmt nicht – es sei denn, der Teufel brummt mir eine Zusatzstrafe auf. Aber vielleicht lässt der Hornträger in diesem Fall ja mit sich handeln und konzediert mir die Übersetzung von Vossler. Wenn er mir dann noch das Paradies erlässt, hätte ich das Gefühl von einem teuflisch guten Deal.)

 

6.         Faenza, Namensgeberin der "Fayence" und heute noch (oder wieder) 'Hauptstadt' der italienischen Keramikforschung (ob auch der italienischen Keramikproduktion, weiß ich nicht; auch in Deruta z. B., gibt es eine Menge Keramikfirmen) hat natürlich auch eine (staatliche) Keramikschule. Interessante Erfahrungsberichte über den Unterricht (und auch über die Töpferei in und um sowie das Museum in Faenza) kann man beim 'kalkspatz' nachlesen, wenn man auf die Seite "Auslandsinfo" und dann "Italien" geht. Das "Töpfernet" des Vereins "kalkspatz e. V.", ein "Verein zur Förderung von Kultur Bildung und Sozialem in der Arbeit mit Ton", bietet Keramik-Interessierten eine ganze Reihe von Informationen und Links, allerdings nichts Majolika-Spezifisches (im übrigen ist die Webseite wohl mehr für die Ausübenden als für Sammler gedacht).

 

7.         Eine offenbar private Keramikschule bietet ihre Dienste in Deruta an. Der kleine Ort mit ebenfalls langer Majolika-Tradition (Anfang des 16. Jh. waren die Werkstätten der Stadt für ihre Beherrschung der Lüstertechnik berühmt, waren allerdings in künstlerischer Hinsicht sehr konservativ) liegt in Umbrien in der Nähe von Perugia. Assisi, Foligno, Spoleto, Todi, Orvieto und Chiusi, auch noch Spello und Bevagna reihen sich wie in einem Kreis um Deruta auf und warten auf unseren Besuch (ich selbst war auch noch nicht dort). Ach, wer dort einen Keramikkurs mitmachen könnte (und nebenbei noch viel Zeit übrig hätte) ... . Wie in Italien – und speziell Mittelitalien - nicht anders zu erwarten, liegen noch eine ganze Menge anderer faszinierender kleiner Orte in relativ geringer Entfernung von Deruta, von denen ich hier nur drei hervorheben will: Gubbio wo zeitweise ein Meister Giorgio Andreoli ebenfalls für seine Lüstertechnik (ein spezielles Rot, und mit künstlerischer Überlegung eingesetzt) berühmt war, Urbania (früher hieß der Ort "Castel Durante"; unter dieser alten Bezeichnung wird er – ohne Hinweis auf die Namensänderung – häufig noch heute in den Büchern und Texten über Majolika geführt), wo der sog. "Istoriato"-Stil erfunden worden sein soll. (Die Webseite der Gemeindeverwaltung von Urbania befindet sich per April 2003 noch im Aufbau; dafür ist mit viel Liebe zum Heimatort ein Privatmann namens Andy (den vollen bzw. richtigen Namen konnte ich auf seiner Homepage leider nicht finden) in die Bresche gesprungen und informiert uns in perfektem Deutsch (wie auch auf Englisch, Französisch und Spanisch) über die Geschichte der Keramikherstellung in Urbania und anderes.

 

8.          

 

 

VII.  Foren usw.                                                                                           [é]

Die Reihenfolge ist eher zufällig und sagt nichts über die Wichtigkeit der jeweiligen Webseite aus. Besonders interessante oder wichtige Seiten sind durch Beschreibung in Fettschrift hervorgehoben.

1.         The American Ceramics Society bietet unter dem Titel "Clayart" eine "electronic voice of potters worldwide"; darin hier den Thread "italian maiolica".

 

2.          

 

 

 

Für den gezielten Rückweg nach oben noch einmal die Links zu den einzelnen Kapiteln:

 

Spezialisierte Portale, Linksammlungen Vereine + Verbände            Museen (und Ausstellungen)

Bibliographien, Bücher, Informationen u. ä      Private Websites (auch) mit Majolika-Bezug

Firmen, Einkaufen  Kuriosa, Schulen, Sonstiges                     Foren usw.

 

 

Site Meter                              

 

 

... und hier möchte ich meine Besucher zu Seitensprüngen verleiten:

 

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